In Illyrien gehen die Uhren anders: Shakespeares fiktionales Königreich ist ein Land der Muße und der Langeweile. Niemand arbeitet, man lebt für die Musik, das Trinken, für die Liebe und, vor allem, die Melancholie. Erst die Ankunft der schiffbrüchigen Viola belebt den von Schwermut befallenen Ort, Illyrien erwacht. Voller Trauer um ihren scheinbar im Ozean ertrunkenen Zwillingsbruder Sebastian, verkleidet Viola sich zu ihrem Schutz als Mann und tritt in die Dienste des Herzogs Orsino. Dieser berauscht sich an seiner Liebe zu der Gräfin Olivia wie an einer Droge und ertrinkt dabei fast in narzisstischer Sehnsucht. Viola soll ihm als Liebesbote dienen und macht ihre Sache derart professionell, dass die Gräfin ihr auf der Stelle verfällt - während Viola selbst ihr Herz an Orsino verliert. Doch auch der puritanische Verwalter Malvolio, der Säufer Sir Toby Rülp und Andrew Bleichenwang, ein Ritter von recht trauriger Gestalt, geben sich noch selbsttäuschenden Hoffnungen hin, vom Narr Feste mit luzidem Witz kommentiert. Als dann Sebastian, der das Unglück überlebt hat, plötzlich wieder auftaucht, überschlagen sich die Ereignisse.
Regie: Oliver Karbus
Seine Übersetzungen von Shakespeare werden im gesamten deutschen Sprachraum aufgeführt.
Auf der Freilichtbühne standen: Markus Oberrauch, Karl-Heinz Macek, Hannes Holzer, Martin Radecke, Stefan Ghedina, Antonia Tinkhauser, Magdalena Lun, Cornelia Brugger, Oliver Pezzi, Werner Hohenegger, Markus Soppelsa und Christian Sparber