Der eingebildete Kranke

Rittner Sommerspiele 2017

Der eingebildete Kranke

von Jean-Baptiste Poquelin alias Molière

Molières berühmtes Stück "Der eingebildete Kranke" ist nichts weniger als der Versuch, den Tod auszulachen. Es wird zum Schein gestorben und dann doch weitergelebt. Die Todeskrankheiten der Hauptfigur sind pure Hypochondrie, das weiß jeder, nur nicht die Hauptfigur selbst.
"Gar nicht krank ist auch nicht gesund", meinte Karl Valentin. Und spielte damit den vielen Hypochondern dieser Welt elegant in die Hände. Einer der größten unter ihnen ist Monsieur Argan aus Molières Komödie. Er hält so unbändig viel auf die Weisheit der Ärzte, dass er praktisch sein ganzes Vermögen für Behandlungen ausgibt, zusätzlich möchte er unbedingt einen Medicus als Schwiegersohn. Tochter Angélique sieht dies naturgemäß anders.
Eine gelungene Komödie, in der gelogen, betrogen, getäuscht und gespielt wird, dass es eine wahre Freude ist. Wer meint es ehrlich? Auf wen ist Verlass? Im Mittelpunkt der reiche Argan, dessen Hauptbeschäftigung darin besteht, seine Tabletten zu zählen und seine Klistiere zu verlangen. Er glaubt die Fäden in der Hand zu haben und wird dennoch zum Opfer dieses bizarren Spiels, in dem keiner mit offenen Karten agiert und jeder jeden manipuliert.

Er bewegt sich, schläft, isst und trinkt genau wie alle anderen. Trotzdem ist er sehr leidend

Bühnenbild: Zita Pichler, Kostüme: Katia Botegal, Licht: Julian Marmsoler.

Regie: Alexander Kratzer

Es spielen: Hannes Perkmann, Christine Lasta, Alexa Brunner, Marlies Untersteiner, Markus Soppelsa, Magdalena Lun, Anna Rottensteiner, Werner Hohenegger, Liz Marmsoler, Julian Pichler, Josef Niederstätter, Peter Watschinger.