Als Ferenc Molnárs LILIOM 1909 bei der Uraufführung in Budapest "lautlos durchfiel", meinte die Familie des Autors: "Das kommt davon, wenn man seine Stücke in lauten Cafés schreibt." Drei Jahre später begann mit der Aufführung in Wien der Welterfolg dieser "Vorstadtlegende".
«Ins Gesicht schlagen muss nicht wehtun. Es kann wie Streicheln sein»
Der Liliom, der polizeibekannte Hallodri, der Hutschenschleuderer im Ringelspiel der Frau Muskat, er kann sie alle haben. Die Dienstmädchen, die Stubenmädchen, die Gouvernanten, sogar die Französinnen. Sie verfallen seinem rauen Charme. Er nimmt die Julie. Beide verlieren wegen dieser Beziehung ihre Anstellungen. Aus Frust und Kummer schlägt er sie schon mal ins Gesicht und auf den Kopf. Er bleibt stur, auch wenn ihm von allen Seiten Hilfe angeboten wird, um seine mittlerweile schwangere Julie und sich selbst ernähren zu können. Den Hausmeisterposten, den Julies Freundin Marie ihm vermitteln kann, schlägt er aus. Er ist schließlich wer. Ebenso lehnt er die Wiedereinstellung im Ringelspiel der Frau Muskat ab, die ihn persönlich sehr und seine Strahlkraft fürs Geschäft vermisst. Von seinem vermeintlichen Freund Ficsur lässt er sich schließlich zu einem Raubüberfall überreden, der allerdings kläglich scheitert. Er meint sich selbst zu helfen, indem er sich noch am Tatort das Leben nimmt. Weit gefehlt. Er kommt vor das himmlische Selbstmördergericht und soll sich verantworten. Reue liegt dem stolzen Liliom, der meint das Schicksal treibe es böse mit ihm, fern. Nach 16 Jahren im Fegefeuer bekommt er eine letzte Chance auf Erden etwas Gutes zu tun. Es kommt zu einem Treffen mit denen, die er, obschon er es nie sagen konnte, tief im Herzen trägt. Aus Zuneigung und Liebe werden aber hilflose Schläge, die sich wie ein Streicheln anfühlen können. Diesem Liliom scheint nicht zu helfen zu sein.
Regie: Claus Tröger
Auf der Freilichtbühne standen: Markus Oberrauch (Ritten), Brigitte Knapp (Bozen), Petra Rohregger (Bruneck), Alexa Brunner (Deutschnofen), Cornelia Brugger (Bruneck), Liz Marmsoler (Bozen), Markus Soppelsa (Bozen), Julian Pichler (Ritten), Werner Hohenegger (Ritten), Stefan Drassl (Eppan), Andreas Niedermair (Ritten), Stefan Kaserer (Ritten), Manuel Schweigkofler (Ritten), Jonas Prieth (Ritten), Peter Watschinger (Ritten), Hanspeter Mayr (Ritten), Josef Niederstätter (Ritten) und Willy Lun (Ritten).
Musik: Lorenz Bozzetta (Ritten)
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